KLARHEIT ALS PRINZIP.

VISION ALS IMPULS.

Vandana Shah

Carolina Forster

Wolfgang Mairinger

Relana Hense


INTERVIEW MIT BLOCHER PARTNERS


Welchen Einfluss hatten die Umgebung und die Geschichte des Tannhof-Grundstücks auf Ihren Entwurf?

Der Ort ist außergewöhnlich! Das Grundstück ist mit seinem alten Baumbestand parkähnlich gewachsen – dazu trägt auch die umgebende Mauer bei. Betritt man nun das Tannhof-Areal durch das historische Zugangstor, wird die intime, Geborgenheit vermittelnde Atmosphäre erfahrbar, die die Besonderheit des Ortes ausmacht. Nun möchten wir diesen Ort aus seinem Dornröschenschlaf wecken.

Wie findet die Historie des Grundstücks Einzug in Ihre Entwürfe? Oder anders formuliert: Wie baut man zeitgemäß, aber gleichzeitig in Verbindung mit der Historie des Ortes?

Derzeit ist das Grundstück mit einer Villa bebaut, die von einem großzügigen Garten umgeben ist. Die Geschichte des Tannhof-Grundstücks ist somit vor allem von Ruhe, Individualität und Naturnähe geprägt – echten Qualitäten, insbesondere in der heutigen Zeit sowie im urbanen Kontext. Der Grundgedanke unseres Entwurfs ist, diese Werte – und damit auch die Historie – zu bewahren und in die Architektur zu überführen.

Welche Elemente und Stilmittel in der Architektur stehen mit Blick auf diese Qualitäten – Ruhe, Individualität, Naturnähe – für Sie im Mittelpunkt?

Zentrales Gestaltungselement ist die Dachterrasse. Sie gliedert nicht nur die Gebäude, sondern ermöglicht auch differenzierte Ausblicke ins Grüne sowie private Freiräume, die vor fremden Ein-blicken geschützt sind. Die Bewohner können sich entspannt auf der Terrasse sonnen. Die Wohnqualitäten einer Gartenwohnung werden bei Will N°16 mit denen eines Penthouse verknüpft. Man hat das Gefühl, in seinem eigenen, freistehenden Haus zu wohnen – jedoch verbunden mit den Vorteilen eines Wohnensembles. Zudem haben wir bei den Materialien auf Wertigkeit geachtet. Die hohe Qualität der verklinkerten Fassaden und der Holz-Alumini-um-Fenster steht für Zeitlosigkeit und Dauerhaftigkeit. Der gewachsene Baumbestand ermöglicht es, die Fassaden großzügig zu öffnen, ohne an Privatsphäre zu verlieren. Fensterflächen und Glaspaneele reflektieren die Natur, sodass sich die Häuser ganz selbst-verständlich harmonisch in den Garten einfügen.

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Worauf kommt es an, wenn man als Architekturbüro solch ein Projekt umsetzt?

In der Tat haben wir unseren Entwurf mit einem Maximum an Respekt vor diesem geschichtsträchtigen Ort geschaffen. Dieser beschränkt sich nicht nur auf das Gebäude selbst. Auch die Gestaltung des umgebenden Gartens war ein integraler Bestandteil unserer Überlegungen: die Einzigartigkeit zu bewahren und dennoch mit einem neuen Kontext zu verweben. Die Ästhetik eines Gebäudes und die seiner Umgebung auf diese besondere Weise zu verbinden ist etwas, was uns Architekten sehr viel Freude gemacht hat.

Projekt Details