Immobilienexkursion nach Beirut
Mit dem Arbeitskreis München, der IMMO-EBS (European Business School), ging es für Tilo Hellinger (Geschäftsführender Gesellschafter der INVENTIO Projectpartner GmbH) vom 10. bis 14. Juli ins „Paris des Nahen Ostens“.
Beirut ist die Hauptstadt des Libanon und liegt am östlichen Mittelmeer, an der Levanteküste. Mit nur ca. 10.500 km² ist der Libanon in etwa halb so groß wie Hessen. Ein Drittel der ca. 4,5 Mio Einwohner des Landes leben in Beirut, dem wirtschaftlichen und kulturellen Zentrum. Banken, Verlage, Universitäten und nicht zuletzt die weitläufigen Entwicklungen des Hafengeländes prägen die Stadt, in der Christen und Muslime aktuell je ca. 50% der Bevölkerung stellen.
An der von IMMOEBS organisierten Reise nahmen zahlreiche Vertreter der führenden Berufsverbände von IMMOEBS und RICS (Royal Institution of Chartered Surveyors) aus München, Berlin, Hamburg und Frankfurt teil. Vier intensive Tage in einer pulsierenden Stadt voller Gegensätze mit herausragender Architektur, typisch orientalischer Küche und gastfreundlichen Menschen erwarteten die Teilnehmer der Reise.
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Die im Bürgerkrieg von 1975 – 1990 stark zerstörte Stadt wird seit Mitte der 1990er Jahre wiederaufgebaut. Dafür wurde eine Gesellschaft namens „Solidere“ ins Leben gerufen, welche am 5. Mai 1994 von Rafiq al-Hariri, dem ehemaligen Ministerpräsidenten des Libanon gegründet wurde. Der Name ist ein Pseudonym für Société libanaise pour le développement et la reconstruction de Beyrouth, (Gesellschaft für die Entwicklung und den Wiederaufbau von Beirut). Durch eine Vereinbarung mit der Regierung genießt „Solidere“ besondere Befugnisse und kann in begrenztem Umfang als Aufsichtsbehörde agieren und sogar Enteignungen durchführen. Die Tatsache, dass der 2005 ermordete Hariri selbst große Anteile an Solidere besaß, stieß immer wieder auf Kritik. Das Unternehmen stellt eine besondere Form der Public Privat Partnership (PPP) dar.
Zu den wichtigsten Aufgaben gehört die Finanzierung und der Ausbau der Infrastruktur, Neubau und Sanierung von im Krieg zerstörten Strukturen, Stadtgestaltung und das Management von Immobilien. Wichtige Einzelprojekte waren das Beirut Souks ein 100.000 Quadratmeter großes Einkaufszentrum, die Hadiqat As-Samah (Garden of Forgiveness), der Khalil-Gibran-Park, der Platinum Tower, die Marina Towers und die Marina Zaitunay Bay an der Sankt-Georgs-Bucht.
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Im Rahmen des Wiederaufbaus wurden zahlreiche Architekten mit internationalem Renommee nach Beirut eingeladen. Neben Herzog & de Meuron und Zaha Hadid wurden u.a. Angus Gavin, Rafael Moneo, und Peter Morino engagiert.
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5-stöckiges Kaufhaus im Central Business District und American University of Beirut von Zaha Hadid.
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Büro – und Wohntürme in Central Business District von Beirut
Der Wohnturm „Beirut Terraces“ von Herzog & de Meuron gehörte 2018 zu den 5 Finalisten des Frankfurter Internationalen Hochhauspreises. Dieser wird vom Deutschen Architekturmuseums und der DekaBank vergeben.
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Beirut Terraces von Herzog & de Meuron und Elie Saab Building von Chakib Richani Architects
Beirut ist eine Stadt der extremen Gegensätze – unvorstellbarer Reichtum und bittere Armut, aufwendig restaurierte historische Gebäude und avantgardistische Architektur internationaler Stararchitekten, Einschusslöcher aus den Kriegsjahren und Roof top Diskotheken existieren in unmittelbarer Nachbarschaft zueinander.
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Kriegsruine in Beirut und exklusives Privatanwesen zwischen Beirut und Byblos
Die Reise war auf jeden Fall eine Bereicherung und hat den eigenen Horizont erweitert. Neben vielen interessanten Gesprächen mit Projektentwicklern, Architekten, Banken und Verbänden haben wir auch abseits der touristischen Pfade außergewöhnlich engagierte, geschäftstüchtige, vor allem aber freundliche Menschen sowie ein Land im Aufbruch kennengelernt.